Text: Enid. Abschiedsreigen. Meer Der Einsamkeit.
Dunstige Ferne, so lieblich verhullt sie regendes Leben,
Da? die berauschende Welt in ihrem Reichtum zerfallt.
Versuche, die Nebel zu brechen, narrisch vergebliches
Streben,
Schwaden von neuer Gestalt senken vom Himmel sich nieder.
In diesem Dunstgewirr ist sie plotzlich und deutlich zu
sehen,
Dann wieder scheinbar hinfort; zeigt sich an anderem Ort.
Wechselnde Spiele, ein qualender Schmerz, nicht mit ihr zu
gehen,
Traume vergangener Gunst, noch einmal seh' ich sie wieder.
Von tiefer Trauer liegt bedruckt mein Herz
In Tranen, wenn ich wehmutsvoll gedenke
Meine Seele senkt sich erdenwarts,
Wenn ich dir hier und jetzt Erinn'rung schenke.
Welche Pracht doch deine Schonheit barg,
Hatt' ich sie nur zur rechten Zeit genossen
Welch' Macht in deiner Jugend Hande lag,
Hatt' ich mit Ruh' sie weiter nur erschlossen.
Doch als du fortgingst war ich nicht bei dir,
Die Einsamkeit vielleicht hat dich bezwungen
Vielleicht hat sie den Zauber deiner Zier,
Den Zauber kuhler Glut dir abgerungen.
Doch auch wenn du auf alle Zeiten fort,
So find'st in meinem Herzen ew'gen Hort.
Reiter in schwelgend metallenem Wams, was war sein
Bestreben?
Lie? sie am Ufer zuruck, nahm ihr das kostbare Gluck.
Man mochte dem jungen, dem blinden Krieger die Tat wohl
vergeben,
Sie jedoch, holde, zerbrach an seinem blitzenden Schild.
Reiter in mattem, geschundenem Stahl, er kehrte zuruck,
Nach der zerfochtenen Zeit leben das kostbare Gluck.
Doch was er fand, war das Meer, der Einsamkeit geifernde
Flut,
Die sie ein letztes Mal sah als sie sturzte; hinab, wo sie
ruht.
Abschiedsreigen
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