Text: Hildegard Knef. Zirkus.
:
Treten sie ein, meine Damen und Herren
treten sie ein und zogern sie nicht
ein Stehplatz ist immer, immer zu haben
nur das Programm, das sie kamen, zu sehen
es halt sehr selten, was es verspricht
Auf den besten Platzen sitzen leider nicht die besten
und auf den schlechten geht's kaum anders zu
unsre Manege, sie bleibt heute leer
wir lenken die Lichter auf unsere Gaste
und was wir da sehen, interessiert uns viel mehr
Denn ein jeder hat so seine Geschichte
mancher hat keine, dann erfindet er sie
nun lassen sie horen, was haben sie zu sagen
wir schenken ihnen Zeit, doch wir warten nicht gerne
wir schenken ihnen Zeit und vielleicht Sympathie
Obwohl erst alle betroffen schweigen
und einer verargert das Billett zerrei?t
beginnen sie plotzlich leise zu reden
der Ton schwillt an, und ein Scheinwerfer kreist
Sie schreien sich die Halse mager
sie rufen ihren Kummer hinaus
und ihre Verzweiflung findet kaum Worte
nur ein stummer alter Mann
nimmt seine Mutze und geht nach Haus
Und keiner sagt, was ihm gefallen
an der Geschichte, die die seine ist
sie alle rufen ihre Beschwerden
und beklagen, dass es nicht anders ist
Als nun die Lampen in Scherben gehen
da stehen sie auf und schlagen sich wund
und in ihr Weinen fallt eine Stimme
die sagt: genug, es wird mir zu bunt,
verschwindet und tut was, doch redet nicht mehr
Ab morgen seht ihr, was ihr kamt zu sehen
ab morgen lauft wieder das volle Programm
und euren Applaus, den wollen wir horen
er soll das Zelt zum Himmel tragen
und zum Schluss da steht ihr noch stramm
Die Feuerwehr kam und loschte, was brannte
und jemand fegte den traurigen Rest;
durchnasst sa? ein Kind auf einem Klappstuhl
und wartet noch immer auf das gro?e Fest
Es fragt seine Mutter unter Tranen
ob's einmal so wird wie die, die da schreien
die Mutter wird bos und sagt: lass deine Fragen
lass das Gezeter und lass deine Faxen
werd erstmal erwachsen, werd erstmal wie wir
Treten sie ein, meine Damen und Herren
treten sie ein und zogern sie nicht
ein Stehplatz ist immer, immer zu haben
nur das Programm, das sie kamen, zu sehen
es halt sehr selten, was es verspricht
Auf den besten Platzen sitzen leider nicht die besten
und auf den schlechten geht's kaum anders zu
unsre Manege, sie bleibt heute leer
wir lenken die Lichter auf unsere Gaste
und was wir da sehen, interessiert uns viel mehr
Denn ein jeder hat so seine Geschichte
mancher hat keine, dann erfindet er sie
nun lassen sie horen, was haben sie zu sagen
wir schenken ihnen Zeit, doch wir warten nicht gerne
wir schenken ihnen Zeit und vielleicht Sympathie
Obwohl erst alle betroffen schweigen
und einer verargert das Billett zerrei?t
beginnen sie plotzlich leise zu reden
der Ton schwillt an, und ein Scheinwerfer kreist
Sie schreien sich die Halse mager
sie rufen ihren Kummer hinaus
und ihre Verzweiflung findet kaum Worte
nur ein stummer alter Mann
nimmt seine Mutze und geht nach Haus
Und keiner sagt, was ihm gefallen
an der Geschichte, die die seine ist
sie alle rufen ihre Beschwerden
und beklagen, dass es nicht anders ist
Als nun die Lampen in Scherben gehen
da stehen sie auf und schlagen sich wund
und in ihr Weinen fallt eine Stimme
die sagt: genug, es wird mir zu bunt,
verschwindet und tut was, doch redet nicht mehr
Ab morgen seht ihr, was ihr kamt zu sehen
ab morgen lauft wieder das volle Programm
und euren Applaus, den wollen wir horen
er soll das Zelt zum Himmel tragen
und zum Schluss da steht ihr noch stramm
Die Feuerwehr kam und loschte, was brannte
und jemand fegte den traurigen Rest;
durchnasst sa? ein Kind auf einem Klappstuhl
und wartet noch immer auf das gro?e Fest
Es fragt seine Mutter unter Tranen
ob's einmal so wird wie die, die da schreien
die Mutter wird bos und sagt: lass deine Fragen
lass das Gezeter und lass deine Faxen
werd erstmal erwachsen, werd erstmal wie wir
Hildegard Knef