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Text: Achim Reichel. Im Ghetto.

Als der Schnee fiel an 'nem grauen
kalten Großstadtmorgen

wird ein armes
kleines Kind geboren - im Ghetto.
Und seine Mama weint
denn sie schindet sich ab
ein Leben lang

für die Kinder
die sie doch nicht sattkriegen kann - im Ghetto.

Oh Mann
weißt du wie das quält
wenn ein Leben nichts mehr zählt?
Irgendwann
da drehst du einfach durch.
Muß es wirklich erst soweit kommen

daß sich keiner mehr auf die Straße traut?
wer immer nur getreten wird
tritt irgendwann zurück.

Und es dauert nicht lang
da treiben Kälte und Hunger ein Kind
durch den Großstadtdschungel gegen den Wind - im Ghetto.
Und sein Blick wird kalt
und es lernt die Nacht und den Abgrund

kennen

und es lernt zu stehlen
und es lernt zu rennen - im Ghetto.

Und eines nachts ist ihm alles egal
und ein junger Kerl dreht durch.
In der Hand 'ne Knarre
greift er in die Kasse
haut ab nach Haus'

doch er kommt nicht an
und seine Mama weint.
Und der Junge liegt da
und die Straße wird rot

und sein Mund ist stumm
und die Leute dreh'n sich um - im Ghetto.
Und als der Junge starb an 'nem grauen
kalten Großstadtmorgen

wird ein anderes
kleines Kind geboren - im Ghetto.
Und seine mama weint.