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Text: Konstantin Wecker. Die Ballade Vom Dackel Waldi.

:
Mein Gott, wo ist der Waldi nur,
der Waldi nur geblieben?
Was hat sich auch das gute Tier
im Walde rumgetrieben!
Im Wald, da ist es bitterkalt,
der Waldi wird erfrieren,
und au?erdem kann da auch sonst
noch mancherlei passieren.

So spricht Frau Kuhn, die Wangen sind
vor Schreck ihr hochgerotet,
vielleicht hat ihren Waldi gar
ein schlechter Mensch getotet.
Ein Gastarbeiter, der des Nachts
allein durch Walder streift
und sich mit fressensgeilem Blick
am Dackelfleisch vergreift.

Man denke nur, das Tier, das stets
auf Frauchens Scho? gesessen,
wird mit Tomatenso?e und
Spaghettis aufgefressen!
Frau Kuhn erbla?t, sie sinkt vom Stuhl
mit Pauken und Tschinellen,
doch plotzlich springt sie auf voll Mut,
man hort?s von ferne bellen.

Mein Gott, das mu? der Waldi sein,
so silbern bellt nur einer!
Die Kaffeedamen floten su?:
Wo bleibt er denn, mein Kleiner?
Die Luft ist lau, der Kaffeekranz
gleicht einem wilden Rudel.
Da zeigt sich schon ein Hundeschwanz,
doch leider ist?s - ein Pudel.

Nun also doch, Frau Kuhn hat recht
mit der Spaghetti-These,
nun sind sie schon im deutschen Wald!
Das Kranzchen rumpft die Nase.
Der Waldcafeterrassentisch
gerat aus allen Fugen.
Wo kann denn nur der Kellner sein?
Nu holn Se mal den Buben!

Der Bube kommt, sein dunkler Teint
la?t alles schnell erblassen.
Man tuschelt hier, man giftet dort:
Das ist ja nicht zu fassen!
Auch noch gewelltes schwarzes Haar,
auch sieht man?s an den Zahnen.
"Un cafe, prego! " Alles klar.
Schon sieht man die Hyanen
zu Kuchengabeln greifen.
Doch der Bub versucht zu fliehen.
Da hilft nichts mehr. Sie werden gleich
die Kuchenmesser ziehen.

Schon sind sie uber ihm. Der Arme,
er liegt in Weiberzahnen,
und auf den toten Wangen rollen
zwei Italienertranen.
Da bellt es glockenhell vom Wald,
man sieht ein Dackelschwanzchen.
Das war?s. Das ist das Happy End
von unserm Kaffeekranzchen.